Jeanette Lausen

Jeanette LausenJeanette Lausen ist Anusara Yogalehrerin und gibt diesen Yogastil mit viel Freude und Leidenschaft weiter. Ihr Interesse und ihre Neugier haben sie an die unterschiedlichsten Orte auf dieser Welt gebracht. Nun stillt sie ihren Wissensdurst im großen Yoga-Spektrum und unterrichtet Anusara Yoga vor allem im Yogastudio 15 in Dornbirn. Persönliche Entfaltung und Entwicklung liegen ihr besonders am Herzen – nicht nur bei sich, sondern auch bei den Menschen, die zu ihr in die Yogastunden kommen.

„In meinen ersten Anusara-Yogastunden in Spanien habe ich erfahren, dass Yoga weit mehr ist, als eine rein physische Praxis. Yoga hat mich zutiefst berührt – in meinem Herzen, ganz tief drinnen. Ich habe erkannt, dass der Weg zu mir selbst ein sehr lohnenswerter ist, wenn ich bereit bin, die Augen zu schließen und nach innen zu schauen.“

Wer mehr über Jeanette erfahren möchte, der kann dies im folgenden Interview tun.

Wann begann dein Interesse für Yoga?

Mein Interesse an anderen Kulturen, Lebensweisen und Sprachen hat mich nach Australien, Argentinien und Spanien geführt, wo ich mehrere Jahre lebte, reiste, studierte und arbeitete. Yoga hat mich in diesen Zeiten immer magisch angezogen, war wie ein Anker für mich.

Als Diplom-Kulturwirtin arbeitete ich zuletzt im Management in der Schweiz, parallel dazu war ich bereits in Österreich als Yogalehrerin tätig. Dann kam der Moment, als ich vor der Wahl stand: steige ich in einer Bank in Liechtenstein ein oder widme ich mich voll und ganz dem Yoga? Im ersten Moment keine leichte Entscheidung, denn obwohl meine innere Stimme „Yoga“ entschied, war da auch der Verstand, der an Karriere dachte, und die vielen Stimmen von außen, die an Sicherheit und du kannst dir sicher vorstellen, an was noch alles, dachten.

Arbeitest du hauptberuflich als Yogalehrerin?

Manche Dinge brauchen seine Zeit. So bin ich dankbar für all die beruflichen Erfahrungen, die ich machen durfte, bevor ich mich mit Mitte 30 entschied, mich mit Yoga voll und ganz selbstständig zu machen. Ich bin voller Vetrauen meinem Herzen gefolgt. Das ist, was Anusara Yoga mich auch gelehrt hat.

„Anusara = dem Herzen folgen“

In welchem Yogastil bist du zu Hause?

2010 lernte ich in Spanien durch Zaira Leal Anusara Yoga kennen. Dieser Yogastil mit seiner therapeutischen Wirkung der Ausrichtunsprinzipien und dem Fokus auf ein freudiges, kraftvolles Praktizieren begleitet mich bis heute.

„Anusara Yoga ist ein Yoga der Aufrichtung – sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene.“

Über 1000 Ausbildungsstunden und seit Sommer 2018 genauso viele Unterrichtsstunden liegen bereits hinter mir. Ich bin bei den renommierten Anusara-Experten Lalla und Vilas Turske als Anusara Yogalehrerin ausgebildet. Bei Lalla Turske absolvierte ich zudem die Ausbildung zur Hormonyoga-Lehrerin nach Dinah Rodrigues, der Begründerin des Hormonyoga. Bei Vilas Turske schließe ich 2019 die Ausbildung zur Pranayama-Yogalehrerin ab. Außerdem begleite ich Lalla und Vilas seit ein paar Jahren als Assistentin bei Aus- und Weiterbildungen.

Was macht deinen Beruf so attraktiv? Wie bildest du dich weiter?

Das Schöne am Beruf als Yogalehrerin ist die Vielfalt. Ich mache meine eigenen Erfahrungen und entwickle mich ständig weiter, um mein Wissen und meine Weisheit weitergeben zu können. Dabei ist es mir besonders wichtig, micht stetig bei Experten weiterzubilden. Mein Schwerpunkt in Weiterbildungen in 2018 ist z.B. die Ausbildung zur Hormonyogalehrerin und Pranayama-Yogalehrerin. Beides gebe ich bereits mit Freude weiter: Hormonyoga derzeit im Einzelunterricht und Pranayama in den beliebten Sonntagabendstunden „Yoga und meditatives Atmen“. Weiterhin bilde ich mich weiter in den Bereichen Yoga-Anatomie (Lilla Wuttich) und Yoga-Therapie (Doug Keller) sowie Yoga-Philosophie (Veronika Freitag und Christian Rath).

Was schätzt du am Anusara Yoga?

Yoga hat für mich auch viel mit persönlicher Entwicklung zu tun. Neben meiner Asana-, Pranayama- und Meditationspraxis ist es mir besonders wichtig, Yoga zu leben und Yoga auf der Matte nicht abgetrennt vom restlichen Leben zu betrachten.

„Das Leben ist Yoga. Jeden Tag.“

Ein wesentlicher Aspekt, weswegen mir Anusara Yoga so sehr am Herzen liegt, ist die bejahende Einstellung zu mir und dem Leben allgemein. Auch wenn man bei diesem kraftvollen, dynamischen Yogastil einen rein körperlichen Fokus sehen könnte, so spielt die geistige Veränderung eine enorm große Rolle. Denn es geht neben der physischen Praxis, um mich in meinem Körper wohl zu fühlen, auch darum, dass ich geistig flexibel bleibe. Wie oft ertappen wir uns dabei, wie wir festgefahrenen Denkmustern nachhängen? Die universellen Ausrichtungsprinzipien geben einem hilfreiche Orientierung für die einzelnen Asanas. Für den geistigen Input in einer Anusara Yogastunde sorgen die Gedanken des Yogalehrers. Meine Gedanken zum Leben schätzen auch die Teilnehmer aus meinen Kursen sehr, weil sie angeregt werden, manches zu überdenken und sich zu hinterfragen.

Was genau bedeutet für dich, Yoga zu leben?

Innere Zufriedenheit und Dankbarkeit für das, was ist. Genauso wie das Annehmen von Ereignissen und den anderen so zu nehmen, wie er ist. Die physische Yogapraxis lässt mich bewusst sein in diesem Moment. Das versuche ich auch im Alltag umzusetzen. Den Moment bewusst zu leben. Die Gelassenheit, die sich während der Yogapraxis einstellt, nehme ich mit in den Alltag. Zudem hinterfrage ich meine Einstellung zu dem, was mir widerfährt. Welche Gedanken bringen mich weiter? Ich gebe mir Mühe, nicht zu werten und nicht zu vergleichen und das Wichtigste überhaupt, das Gute zu sehen.

Ich bin der Überzeugung, dass wir durch Yoga unseren inneren Wert erkennen und daran wachsen können. Weil wir durch Äußerlichkeiten abgelenkt werden, tut es gut, regelmäßig an das erinnert zu werden, was in uns steckt.

Wo unterrichtest du heute?

Hauptsächlich unterrichte ich im Yogastudio 15 in Dornbirn. Das Studio habe ich 2016 zusammen mit Anne Rümmele eröffnet. Aus dem Wunsch heraus, den einzelnen Gruppen, die über die Jahre entstanden sind, einen angenehmen Wohlfühlraum zu bieten. Dort gebe ich Yoga-Unterricht für Gruppen in den verschiedensten Formaten (frühe Morgenstunde, Morgenyoga, Mittagsyoga, Abendyoga, Yoga für Einsteiger und für Fortgeschrittene, Rückenyoga) sowie Privatunterricht. In Lauterach unterrichte ich eine gemischte Gruppe von blinden und sehenden Menschen. Auch in verschiedenen Seniorenhäusern in Dornbirn gebe ich Yoga weiter. In verschiedenen Firmen biete ich auch unterschiedliche Formate an, z.B. eine „aktive Mittagspause“ mit Yoga, Achtsamkeit und Atmung.